Geschichte

Die Gründung des 1. Schützenvereins 1991 Kurort Hartha e.V.

Nach der politischen Wende gründeten 20 Schießsportbegeisterte, von denen noch die Hälfte heute dem Verein angehören, am 10. 0ktober 1991 in der Harthaer Schule den 1.Schützenverein 1991 Kurort Hartha e.V.

Wir gaben uns eine Satzung, eine Geschäftsordnung und der Verein wurde Mitglied im Sächsischen Schützenbund und im Sportschützenkreis 5 - Dresden und Umgebung - und danach im Landessportbund Sachsen.

So wie sich der Sächsische Schützenbund als Nachfolger des Wettiner Schützenbundes betrachtet, sehen wir uns als Nachfolger des "Königlich-Sächsischen Militärvereins Wettin“ Hartha u.U., welcher im Jahr 1899 gegründet wurde.

Von der Vereinsfahne des "Königlich-Sächsischen Militärvereins" ist uns nur die Fahnenspitze erhalten geblieben, die in der Gaststätte Kirchner vor den Kriegswirren bewahrt wurde.

Unsere erste Vereinsfahne wurde in mühevoller Handarbeit von Frau Gertrud Milke genäht und mit dem Wappen bestickt.

Um eigene Übungs- und Aufenthaltsräume zu haben, bauten wir 1995 einen Luftgewehrschießstand mit Vereinsraum im Dachgeschoss des Feuerwehrgerätehauses Kurort Hartha und im Jahre 2000, mit viel Initiative und einem hohen Maß an Eigenleistung, im Keller des Vereinshauses „Erbgericht“ die Raumschießanlage mit zwei 25 m Kurzwaffenbahnen.

In der Folge wurde ein völlig versotteter Gewölbekeller im Vereinshaus „Erbgericht“ zu einem Rittersaal ähnlichen Raum, der „Pulverkammer", ausgebaut und zuletzt eine Küche neben dem Aufenthaltsraum der Raumschießanlage geschaffen und der Aufenthaltsraum erweitert sowie Waffenkammer und Schießstand modernisiert.

Die wöchentlichen Übungsabende und monatlichen Mitgliederversammlungen in diesen Räumen sind zum festen Bestandteil unseres Vereins geworden, wofür im Sommerhalbjahr auch die „Gruß-Kolonnade“ im Waldpark auf dem Hartheberg mit dem Schießstand für die Hobby-Armbrust genutzt wird.

Dem Leitgedanken des Sächsischen Schützenwesens „Brauchtum, Hobby, Sport" folgen auch wir im Kurort Hartha.

In 30 Jahren Vereinsleben haben wir das Bild von Kurort Hartha mitgeprägt und sind aus dem kulturellen Leben des Ortes und inzwischen der Stadt Tharandt nicht mehr wegzudenken.

Traditionen und Brauchtum

Der „ 1. Schützenverein 1991 Kurort Hartha e. V." bezieht sich in seinen historischen Wurzeln auf den ersten Schützenverein von Kurort Hartha, der im Jahr 1899 als "Königlich Sächsischer Militärverein Wettin“ Hartha u.U. gegründet wurde. Diesem Verein gehörten ehemalige Soldaten aus Hartha und Hintergersdorf (ab 1933 Kurort Hartha), Fördergersdorf, Spechtshausen, Pohrsdorf, Herzogswalde sowie Tharandt an.

Obwohl wir als Sportschützen nach der Wende den „1. Schützenverein 1991 Kurort Hartha e.V." neu gegründet und nicht den damaligen "Königlich Sächsischen Militärverein Wettin“ Hartha u.U. wieder zum Leben erweckt haben, übernehmen wir gern altes Brauchtum und gute Traditionen.
Sind doch nicht zuletzt auch z.T. unsere Vorfahren in diesem Verein gewesen.

Der "Königlich Sächsische Militärverein Wettin“ Hartha u.U. feierte am 12. Juni 1904 seine Fahnenweihe mit großem Umzug. Davon existieren heute noch Bilder.

Nach 1945 wurde das gesamte Vereinsleben untersagt sowie die Vereinsutensilien und die Fahne beschlagnahmt. Nur die Fahnenspitze konnte gesichert werden.
Zum 10-jährigen Bestehen unseres Vereins 2001 übergab uns Frau Ursel Kirchner dieses noch gut erhaltene Stück, das heute noch an der ersten Vereinsfahne angebracht ist.

Die gute Tradition des Vogelschießens wurde von uns auch wieder aufgenommen.
Wie früher jährlich am Gasthof Spechtshausen, schießen wir zu unseren Schützenfesten oder auch zum Harthebergfest, nach dem hölzernen Vogel.
Selbst unser Ostfriesischer Partnerverein „Glück Auf“ Middels-Westerloog e.V. hat diese mehr sächsische Tradition übernommen.

Salutschießen mit den Karabinern gab bei feierlichen Anlässen immer das besondere „i-Pünktchen".

Heute schießen wir mit unseren Vorderlader-Gewehren ebenfalls zu besonderen Anlässen aber auch zu runden Geburtstagen und Hochzeiten sowie zu Beisetzungen von Vereinsmitgliedern Salut.

Zum 25-jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Wilhelm II. errichtete der "Königlich Sächsische Militärverein Wettin“ Hartha u.U. im Jahr 1913 an der Waldstraße, Gabelung zur Sonnenbadstraße und Hartheflügel, einen Gedenkstein.
Dieser Stein  war aber eines Tages der damaligen DDR ein Dom im Auge und er wurde einfach entfernt. Zum Glück war er nur vergraben und konnte nach der Wende wieder aufgestellt werden.
Um auch dieses Stück Geschichte des ehemaligen Königlich Sächsischen Militärverein „Wettin“ Hartha u.U. wieder neu zu beleben, wurde der Gedenkstein instandgesetzt und restauriert bzw. zuletzt dessen Schrift erneuert sowie der Wegweiserstein davor an seine ursprünglichen Stelle gesetzt.
Außerdem haben wir vor dem Gedenkstein 2006 unter Salutschüssen eine Deutsche Eiche gepflanzt, die in Gedenken an den Königlich Sächsischen Militärverein „Wettin“ Hartha u.U., Wettineiche genannt wurde.

Aufgeschrieben von André Kaiser